Masserien Apuliens
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Die Nordseeküste
Architektur
Masserien Apuliens
Die Masserien gehören ebenso wie die Trulli zu den architektonischen Besonderheiten Apuliens
Die Masserien in Apulien sind zumeist große, edle und befestigte Herrschaftshäuser auf großen Landgütern der ehemaligen süditalienischen Landbesitzer und Landadeligen. Sie beziehen sich architektonisch auf römische Villen. Häufig haben sie rund um einen Hof gruppierte große Anwesen, eigene Stallungen, Brunnen, Ölpressen und Bauernhäuser. Nicht selten gehört zum direkten Ensemble der Masserien auch eine eigene Kirche. Weitläufige Gärten, Parks, Olivenhaine oder Weinhänge befinden sich in der unmittelbaren Umgebung der Gehöfte. Die im nördlichen Apulien gelegenen Masserien waren bis zur von Mussolini ausgerufenen „großen Weizenschlacht“ vor allem auf Schafzucht ausgerichtet, was ihre besondere Architektur erklärt. Die süd-apulischen, küstennahen Masserien sind traditionell und bis heute auf Olivenanbau und Ölherstellung konzentriert. Die Masserien entstanden zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert vor allem in Süditalien als Befestigungen zum Schutz vor türkischen Angriffen und Seeräuberüberfällen. In den befestigten Gütern konnten sich die Landherren wochenlang verschanzen, wenn türkische Angriffe drohten. Außerdem boten die Masserien den weiter landeinwärts gelegenen Städten eine Art zweite Verteidigungslinie nach den Hafen- und Seeverteidigungsanlagen. Der Landbesitz in Apulien war bis ins neunzehnte Jahrhundert stark feudal organisiert und die Großgrundbesitzer waren extrem wohlhabend, was den oft sehr luxuriösen Ausbau der Masserien erklärt. Heute sind viele dieser Landgüter nach aufwendigen Sanierungen in agrotouristische Betriebe, edle Hotels und ähnliches umgewandelt worden.
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