Schlösser der Loire
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Frankreich & Benelux
Architektur
Schlösser der Loire
Mit seiner einmaligen Sammlung von über 300 Schlössern, die sich wie an einer kostbaren Perlenkette aufreihen, ist das Loiretal ein besonderes Aushängeschild Frankreichs.
Die Loire ist wie eine feine Dame, die das Gepäck von Dienern tragen und sich von Poeten besingen lässt, die sanft und launisch zugleich sein kann und die von der Erinnerung lebt, als Könige ihr den Hof machten und Schlösser an ihren Ufern erbauten. Das Loiretal ist ein Aushängeschild Frankreichs mit einer einmaligen Sammlung von Schlössern, wie auf einer Perlenkette aufgereiht. Insgesamt sind es über 300 Schlösser aller Facetten, von der rein funktionalen mittelalterlichen Wehrburg zur Sicherung des Brückenkopfes bis zum prunkvollen Renaissanceschloss, das rein zu Repräsentationszwecken diente und nicht einmal Wohnschloss war (z.B. Chambord). Frankreichs Könige des 15. und 16. Jahrhunderts brachten von ihren Feldzügen in Italien zwar keine politischen Erfolge mit nach Hause - wohl aber den Wunsch, ähnliche Prachtbauten zu besitzen wie die italienischen Renaissance-Fürsten. Die Schlösser, die sie an der Loire errichten ließen, wurden üppiger, phantasievoller und noch gewaltiger. Sie waren oft nur zeitweise bewohnt und der ganze Hof samt Ausrüstung und Einrichtung zog von Schloss zu Schloss weiter. Den französischen Königen folgte bald der Adel an die Loire. Minister und Personen von Rang und Namen sowie kunstverständige Frauen. Etwa 150 Jahre spielte hier an der Loire die französische Politik, entwickelte sich die berühmte französische Lebenskunst und –kultur, während Paris fast provinziellen Charakter hatte. Im Loiretal versuchten sich Könige an der neu importierten Renaissancebauweise, vergnügten sich mit Mätressen und verprassten die Steuergelder der Franzosen. Noch in den Wirren der Religionskriege in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts fühlten sich die Könige an der Loire sicherer als in Paris.
Bildnachweis: Patrick Giraud via Wikimedia Commons